Giorgio La Pira

ital. Kommunalpolitiker; zeitweise D.C.; 1951 Oberbürgermeister von Florenz; versuchte durch Kongresse Florenz zum Mittelpunkt einer "Weltfriedensbewegung" zu machen und trat für den Dialog mit den Kommunisten ein

* 9. Januar 1904 Pozallo bei Ragusa/Dubrovnik

† 5. November 1977 Florenz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/1978

vom 2. Januar 1978

Wirken

Giorgio La Pira wurde am 9. Januar 1904 in Pozallo bei Ragusa (heute Dubrovnik in Jugoslawien) geboren. Nach dem Besuch der Höheren Schule studierte er in Florenz Rechtswissenschaften und habilitierte sich anschileßend an der gleichen Universität als Dozent für Römisches Recht. 1934 setzte er sich gegen die übrigen Bewerber um den Lehrstuhl für Römisches Recht durch und wurde 1937 zum Ordinarius ernannt. In den Jahren der faschistischen Herrschaft beschränkte sich L. auf seine wissenschaftliche Arbeit und hielt sich in politischen Angelegenheiten zurück.

Nach dem Sturz Mussolinis und der Wiederbelebung des parlamentarischen Lebens schloß sich L. der Democrazia Christiana an und wurde 1946 für einen Wahlkreis von Florenz in die Deputiertenkammer gewählt. 1950 war er Unterstaatssekretär im Arbeitsministerium des 6. Kabinetts de Gaspari.

1951 wurde L. als Nachfolger des Kommunisten Fabiani zum Oberbürgermeister von Florenz gewählt. L. gehörte zu den Vorkämpfern eines sozialen Programms der Christlich-Demokratischen Partei und stammte wie ...